Waldbaden im Winter – 4 Gründe für den Nadelwald – achtsame Walderlebnisse

Der Nadelwald ist im Winter die gesündere Alternative zum blätterlosen Laubwald. In diesem Artikel erfährst du die vier wichtigsten wissenschaftlichen Gründe, die den Nadelwald zum Gesundheitsbooster in der kalten Jahreszeit machen. Mit meinen Tipps, erfährst du zudem, wie du diese Gegebenheiten im Winterwald bei deinem Waldbaden für dich und deine Gesundheit einsetzen kannst.

Waldbaden im Winter – 4 Gründe für den Nadelwald

1. Grund: Viel mehr Terpene sind in der Luft

Laubbäume fahren bereits im Herbst langsam ihre Energie zurück. Die Blätter verfärben sich in der buntesten Farbpracht und fallen dann nach und nach herunter. Um den Winter zu überstehen, reduziert der Laubbaum seine Aktivität auf das Mindeste. Er verfällt sozusagen in einen Winterschlaf.

Auch die Kommunikation über Terpene mit Nachbarspflanzen wird zurückgefahren und hier findet sich der größte Unterschied zum Nadelwald: Nadelbäume verändern ihre Aktivität über den Winter nicht. Deswegen sind im Nadelwald viel mehr von den gesundheitsfördernden Terpenen in der Luft. Die Nadelbäume tauschen sich auch im Winter rege über diese Botenstoffe mit den Nachbarspflanzen aus.

Terpene stimulieren dein Immunsystem, das mit Steigerung der Abwehrkräfte reagiert. Du bist weniger anfällig für Krankheitserreger und dein Immunsystem kann mit mehr Kraft gegen Virenangriffe kämpfen. Insbesondere sind die Terpene von Fichten, Kiefern und Tannen aus medizinischer Sicht am wirkungsvollsten.

Mein Tipp: bewusst Atmen umzingelt von Nadelbäumen

Die Terpene nimmst du über die Luft durchs Atmen sowie über die Haut auf. Da du im Winter schön warm eingepackt bist, empfehle ich dir, während des Waldbadens immer wieder bewusst tiefe Atemzüge zu nehmen. Anstatt diese auf dem Weg durchzuführen, tauche dafür tief in den Wald ein. Denn umso mehr Nadelbäume um dich stehen, desto mehr Terpene schwirren um dich herum.

 

Stehen in einem Waldbestand ein paar junge Nadelbäume auf deiner Kopfhöhe dicht beieinander, dann stecke deinen Kopf vorsichtig zwischen die Zweige und nimm einen tiefen Atemzug. Du kannst dabei auch gerne Mal durch den Mund ein und durch die Nase ausatmen. Schließe dabei die Augen und nimm wahr, wie deine Lunge sich füllt und dein Bauch ausweitet.

Zusätzlich kannst du beim Einatmen durch die Nase wahrnehmen, wonach die Luft riecht. Hat sie einen leicht modrigen Duft? Riecht sie eventuell nach Harz? Damit schulst du deine olfaktorische Wahrnehmung – den Geruchsinn.

Blogartikel Waldbaden im Winter im Nadelwald

2. Grund: Der ruhigste Ort ohne Hall und Schall

Im Wald herrscht im Durchschnitt durch das Blätterrauschen ein Geräuschpegel von nur 10dB. Dagegen erreicht Straßenlärm bis zu 70dB, dass deine Ohren als unangenehm einstufen.

Blogartikel Waldbaden im Winter
Im Winter ist insbesondere der Nadelwald viel ruhiger als der Laubwald. Denn dem Laubwald fehlt im Winter das Blätterwerk, welches den Schall von der Außenwelt abhält. Außerdem hörst du Geräusche im Wald lauter und länger, da das fehlende Blätterwerk auch den Schall vom Waldinnersten nicht dämpft. Entfernte Gespräche sind länger hörbar und du kannst weiter in den Wald rufen.

Im Nadelwald herrscht Stille durch die Zweigpracht der Nadelbäume. Du hörst kaum bis keine Außengeräusche und die Waldgeräusche sind angenehm ruhig. Diese Ruhe fördert deine innerliche Ruhe und sind für deine Ohren Erholung pur. Ist zusätzlich noch Schnee gefallen, ist alles noch mehr gedämpfter, wie in Watte gepackt.

Mein Tipp: Von der Stille zum „Durchatmen und Loslassen“ einladen

Nimm die Stille um dich bewusst wahr. Diese angenehme Ruhe. Niemanden zu hören. Niemand möchte etwas von dir. Du bist einfach du. Du bist einfach da. Diese Stille, die dich nicht einengt. Sondern dich atmen lässt. Tief und bewusst.

Bleibe stehen. Nimm bewusst einen tiefen Atemzug, schließe die Augen und nimm die Ruhe um dich herum wahr. Drehe dich dabei ganz langsam in Zeitlupentempo im Kreis. Bist du einmal rum, dann bleibe stehen. Nimm wieder einen tiefen Atemzug. Drehe dich nochmals im Kreis und breite dieses Mal deine Arme dabei aus. Es geht in dem Moment nur um dich. Um dein Hiersein. In dieser wundervollen Stille.

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3. Grund: Trotz Winter sattes Grün

Blogartikel Waldbaden im Winter im Nadelwald
Im Nadelwald ist das satte Grün trotz Winter facettenreich vertreten. Von dunkel- bis hellgrün sind alle Farbtöne leicht auffindbar. Dagegen findest du im Laubwald durch das viele verwelkte Laub kaum Grüntöne. Der Boden ist bedeckt, sodass nur vereinzelt grüne Flächen sichtbar sind. Vereinzelt rankt Efeu an Bäumen hoch. Doch es überwiegt die Farbe „Braun“. Im Nadelwald kannst du ins satte Grün eintauchen, das auf deine Augen und deine Psyche beruhigend wirkt. Deine Augen nehmen Grün- und Gelbtöne am leichtesten und intensivsten wahr. Deswegen verweilen wir gerne mit dem Blick aufs Grüne.
Außerdem verbinden wir mit der Farbe Grün Wohlsein, Entspannung, Natur und auch das Leben. Insbesondere in der Winterzeit kann die Farbe unsere Lebenslust anregen, sodass wir mit einem Tatendrang nach Hause kommen.

Mein Tipp: Tauche mit deinen Sinnen ins Moos ein

Insbesondere im Moos sind viele Grüntöne von dunkel bis hell vertreten. Pflücke ein wenig und betrachte es mit deinen Augen. Wie viele Grüntöne nimmst du wahr? Kannst du die unterschiedlichen Feinheiten und Muster der einzelnen Moosblätter erkennen? Diese kannst du auch mit den Händen berühren. Wie fühlen sie sich an? Ist das eine Moosblatt weicher als das andere?

Wenn du die Augen schließt und an dem Moos riechst, kannst du den erdigen und leicht modrigen Duft wahrnehmen. Ist dieser Geruch angenehm oder unangenehm? Löst er Wohlbefinden bei dir aus?

Blogartikel Waldbaden im Winter - 4 Gründe für den Nadelwald
Moos kannst du auch wunderbar mit nach Hause nehmen. Wenn du alle 2-3 Tage ein wenig Wasser drauf sprühst, hält es sich sehr lange. Damit holst du dir ein wenig vom Waldgeruch nach Hause und kannst immer wieder mit deinen Sinnen das Moos wahrnehmen.

4. Grund: Der eisige Wind bleibt draußen

Der Wald verringert durch die dicht aneinander stehenden Bäume die Windgeschwindigkeit in Bodennähe. Damit bietet er dir einen windgeschützten Raum. Während auf der Wiese und im kahl gefegten Laubwald ein eisiger ungestümer Winterwind herrscht, ist es im Nadelwald angenehm windstill.

Speziell die Nadelbäume am Waldesrand halten den eisigen Wind ab. Dadurch ist es im Nadelwald 1-2 Grad wärmer als auf der Wiese. Du kannst viel länger dort verweilen und für Waldbaden Übungen auch Mal ein paar Minuten stehen bleiben. Insbesondere wenn du aus dem Wald gehst, nimmst du wahr, wie kalt der eisige Wind eigentlich ist und welchen angenehmen windgeschützten Raum der Nadelwald dir bietet.

Mein Tipp: Teatime in der Waldatmosphäre genießen

Blogartikel Waldbaden im Winter - Teegenuss im Wald
Für mein Waldbaden im Winter habe ich eine gefütterte Winterhose, unter der ich noch Funktionsunterwäsche trage. Die Hose ist extra im Gesäß- und Kniebereich verstärkt. Damit kann ich mich ohne Probleme auf jeden Baumstumpf setzen und den Moment genießen. Dazu noch eine heiße Tasse meines Lieblingstees und ich bin rund um im Erholungsmodus.
Ich trinke Schluck für Schluck. Beobachte den heißen Dampf. Rieche den wundervollen Duft und genieße die Waldatmosphäre um mich herum. Ein, zwei selbstgebackene Plätzchen runden es noch ab. 😉 Falls du keine Winterhose hast, kannst du auch ein Thermokissen mitnehmen. Die halten auch wunderbar die Kälte für die Zeit ab und wiegen kaum etwas.

Also, ab mit dir in den winterlichen Nadelwald! Ich wünsche dir dort eine wundervolle Zeit mit vielen „achtsamen Walderlebnissen“.

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