Selbstständig bedeutet: „ständig mit sich selbst verbunden“ zu sein.
Kennst du auch die Redensart, dass berufliche Selbstständigkeit vor allem bedeute „selbst und ständig zu arbeiten“? Ich sehe das ganz anders! (Und ich bin überzeugt, ganz viele andere Selbständige auch.) Für mich bedeutet berufliche Selbständigkeit in erster Linie, dass ich mich selbst ausleben kann. Und ich habe für mich beschlossen, dass ich das mit Leichtigkeit tun will. Die Erfahrung hat mir allerdings gezeigt, dass das nur funktioniert, wenn ich richtig gut mit mir selbst verbunden bin. In diesem Blogartikel will ich dir daher meine Redensart in Bezug auf Selbständigkeit erläutern:
Selbständig sein heißt, ständig mit sich selbst verbunden zu sein.
Bei all den Entscheidungen, die ich als Selbständige zu fällen habe, stets mit mir verbunden zu sein: Das ist für mich die größte Herausforderung. Aber es ist unabdingbar. Eigentlich ist es ganz logisch: Die Entscheidung muss ja aus mir herauskommen (bei mir zeigt sich das meist als ein Bauchgefühl, dem ich folge). Niemand nimmt sie mir ab. Niemand sagt mir, was richtig oder falsch ist. Ich kann mir natürlich Informationen reinholen, kann mich mit anderen Selbstständigen austauschen, aber am Ende bin ich es, die die Entscheidung trifft. Und ich muss mit ihr leben.
Fragen, die uns helfen, die Verbindung zu uns zu halten, können sein:
- Will ich das wirklich?
- Ist das der richtige Weg?
- Ist es stimmig mit mir und meinen Werten oder ist es ein Glaubenssatz?
Bei einem „nein“ als Antwort, werde ich mich auf Dauer nicht wohl fühlen. Und dann verliert die Selbstständigkeit ihre Leichtigkeit. Also ist es wichtig, solche Fragen ehrlich zu beantworten und entsprechend zu handeln.
Selbstständigkeit Glaubenssatz: Sich die Erlaubnis erteilen
Erst bei meiner zweiten Selbstständigkeit wurde mir klar, dass ich die Selbstständigkeit mit meinem Sein ausfülle beziehungsweise, dass ich sie ausfüllen darf. Ja, ich musste mir erst einmal bewusst die Erlaubnis dafür erteilen. Und damit nehme ich eine ganze andere Haltung ein, als wenn ich mich ständig selbst unter Druck setze. Das tun wir dann, wenn mir meinen, auf eine ganz bestimmte Weise handeln zu müssen oder schnell eine Entscheidung treffen zu müssen, weil es andere von uns erwarten. Wir verfolgen dann einem Glaubenssatz. Das müssen wir aber gar nicht! Als Selbständige darf ich es mir erlauben, auch einmal zu etwas „nein“ zu sagen, einfach mal Sachen liegen zu lassen, vielleicht sogar auch mal eine Deadline nicht einzuhalten. Ich darf das tun, wenn es sich nicht richtig anfühlt.
Natürlich müssen wir schon irgendwann eine Entscheidung treffen. Ansonsten könnten wir keine Erfahrungen sammeln, und wir könnten auch nicht den richtigen Weg für uns finden. Aber zum einen darf ich mir für Entscheidungen Zeit nehmen und zum anderen kann ich Entscheidungen auch wieder rückgängig machen. Entscheidungen sind nicht in Stein gemeißelt – besonders nicht in der Selbstständigkeit. Denn wir müssen tagtäglich viele Entscheidungen treffen und nicht immer sind alle richtig. Ich kann nur mit bestem Gewissen und mit dem Wissen, das mir in dem Moment zur Verfügung steht, die Entscheidung treffen. Sollte ich später merken, dass sie nicht richtig war, dann kann ich sie nochmal infrage stellen. Ich darf mir selbst gegenüber Fehler eingestehen. Fehler sehe ich als Entwicklungspotenzial, durch sie kann ich mich weiterentwickeln, kann mich ausleben.
Ständig mit sich selbst verbunden zu sein, ist etwas Anstrengendes. Es ist aber auch etwas Schönes. Und es gilt: Der Weg ist das Ziel. Die Selbstständigkeit zeigt uns auf, wo wir noch nicht ganz bei uns sind. Es ist nicht immer einfach, diesen Weg der Selbstständigkeit zu gehen. Aber er lohnt sich, denn er bringt uns sehr nah zu uns. Und dort müssen wir sein, wenn wir uns ausleben wollen.
Coachingprogramm „Mit Leichtigkeit zu deiner eigenen Wald-Selbstständigkeit“
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Weitere hindernde Glaubenssätze in der Selbstständigkeit
Auf dem Weg zu uns selbst stoßen wir unweigerlich auf Glaubenssätze, die nicht unsere sind, zum Beispiel: „Ich bin nicht gut genug“ oder „Das darf ich nicht“. Mir sind diese Glaubenssätze wohl bekannt, auch ich habe sie in mir getragen. Und die Selbstständigkeit hat mich dazu gezwungen, sie anzusehen. Der Wunsch nach Selbständigkeit, danach, meine Leidenschaft auszuleben, war stärker als die Angst davor, genau hinzuschauen. Und so habe ich entdeckt, dass ich daran zweifelte, gut genug zu sein. Ich fragte mich, ob meine Ausbildungen und Weiterbildungen ausreichen. Ob man mich ernst nimmt. Und ich habe mich auch gefragt, ob ich denn überhaupt selbständig sein darf. Immer hatte ich das Gefühl, dass jemand an der Tür steht und mir sagt, ich dürfe das nicht.
Mit solchen Annahmen bin ich in die Selbständigkeit gestartet. Aber ich habe sie im Rahmen eines Coachings achtsam betrachtet, habe geschaut, woher sie stammen. Und ich habe daran gearbeitet, dass ich mir, meinem Bauchgefühl vertraue. Jetzt liebe ich meine Entscheidungen! Auch wenn es für einige Mitmenschen manchmal verrückt ist, was ich entscheide. Aber ich bin dabei ganz ich. Und ich bin ganz bei mir.
Ich gebe zu, diesen Bewusstseinswandel alleine hinzubekommen, wäre schwer gewesen. Besonders habe ich das in meiner ersten Selbstständigkeit gespürt. Da war ich alleine, hatte niemanden, mit dem ich reflektiert habe und war häufig orientierungslos. Meine zweite Selbstständigkeit habe ich für mich unter das Motto Leichtigkeit gestellt – und dieses Motto lebe ich immer noch -, und ich habe mich gefragt, wie ich diese Leichtigkeit in mein Leben bekomme.
Mir wurde klar, dass ich mir ausreichend Zeit für mich nehmen muss, und dass ich darüber hinaus in den Austausch mit Coaches, Kollegen und Freunden gehen will. Immer wenn ich mich ein wenig verloren fühle, oder überfordert, dann suche ich mir die Partner, die mir guttun, bei denen ich mich gut aufgehoben fühle: Selbständige, die ebenfalls auf diese Weise ihre Leidenschaft ausleben. Die mich nicht mit einem schnellen Ratschlag abspeisen sondern mit mir zusammen achtsam das Problem betrachten. Wenn ich mir Zeit für mich nehme oder mit dem richtigen Menschen spreche, dann kann ich mich wieder mehr spüren. Und dadurch nehme ich auch wieder besser wahr, welcher Weg beziehungsweise welche Entscheidung für mich stimmig ist.
Wie du merkst, ist die Selbstständigkeit herausfordernd, spannend, erfüllend und gleicht immer wieder einer abenteuerlichen Reise zu sich selbst. Ja, es werden einem viele Steine in den Weg gelegt, aber ich bin über jeden Stein dankbar, denn bis jetzt hat mich noch jeder ein Stück mehr zu mir geführt. Dabei hat mir das „ständig mit sich selbst verbunden sein“ sehr geholfen, ohne das ich viele Herausforderungen nicht so wahrgenommen und auch nicht so gemeistert hätte, wie ich es getan habe.
Selbstständigkeit bringt dich näher zu dir selbst – wenn du offen bist, hinzuschauen, deine Bedürfnisse zu betrachten und dein Bauchgefühl wahrzunehmen. Das ist ein Geschenk, das ich nicht mehr missen mag – und das ich auch mit in mein Privatleben genommen habe. Frage dich immer: Ist das tatsächlich stimmig für mich?
Liebe Grüße,
Katharina
toll! Danke für diesen Beitrag
Liebe Franziska,
ich freue mich sehr, dass dir der Beitrag gefällt.
Liebe Grüße,
Katharina